Dieses Konzept war so rational und universal, dass es auf viele zeitgenössische Architekten einen außerordentlich großen Einfluss ausübte (siehe auch International Style) und bis heute, den technischen Innovationen entsprechend, immer weiterentwickelt wurde. Das Verhältnis von Proportion, Detail und Material in seinem Werk sowie die einmaligen Raumschöpfungen der Jahre in Berlin hatten ebenfalls große Wirkung. Berühmt wurde er auch als Vertreter des Minimalismus in der Architektur, ausgedrückt durch die Formel „Weniger ist mehr“.
Biographie
Maria Ludwig Michael war der jüngste Sohn des Aachener Steinmetzmeisters Michael Mies (1851–1927) und seiner Frau Amalie (geb. Rohe, 1843–1928). Er wuchs mit seinem Bruder und seinen beiden Schwestern in einfachen katholischen Verhältnissen auf und besuchte nach der Grundschule drei Jahre lang die Domschule in Aachen.
Er bereitete sich von 1899 bis 1901 an der Gewerbeschule Aachen (heutiger Name: Mies-van-der-Rohe-Schule, Berufskolleg für Technik der StädteRegion Aachen) und als Maurerlehrling bei einem Bauunternehmen auf das Berufsleben vor.
Seine erste Anstellung bekam er anschließend als Zeichner für Stuckornamente. Schon im Betrieb seiner Eltern, wo er gelegentlich bei der Herstellung von Natursteinbauteilen und Grabmalen mitarbeitete, war sein Zeichentalent aufgefallen. Zeichnen wurde auch auf der Gewerbeschule ausführlich unterrichtet, und die tägliche Arbeit an den Ornamenten verbesserte seine Fähigkeiten auf diesem Gebiet weiter.
1904 wechselte Mies als Zeichner zum Aachener Architekten Albert Schneiders,[1] der die örtliche Bauleitung für ein Projekt eines Berliner Büros innehatte. Hier lernte er den Berliner Architekten Dülow kennen, der ihn aufforderte, in die Hauptstadt zu gehen, und ihm half, eine Stelle bei John Martens im Hochbauamt Rixdorf bei Berlin (heute Berlin-Neukölln) zu bekommen. 1905 verließ Ludwig Mies Heimatstadt und Familie. Seine Herkunft sowie der Sinn für Material und Handwerk wurden später in seiner Architektur evident.