Die Bauhaus-Universität Weimar ist eine auf gestalterische und technische Bereiche spezialisierte Universität in Weimar, deren Ursprünge auf die 1860 gegründete Großherzoglich-Sächsische Kunstschule und auf das 1919 gegründete Staatliche Bauhauszurückgehen. Diese Institution erlangte am 3. Juni 1910 den Rang einer Hochschule und erhielt 1996 ihren heutigen Namen. An der Universität studieren rund 4000 Studenten.
Heute ist die Bauhaus-Universität Weimar eine von vier Universitäten im Freistaat Thüringen. 2010 feierte die Bauhaus-Universität Weimar ihr 150-jähriges Bestehen als Kunstschule und Hochschule in Weimar. 2019 feiert sie das 100-jährige Jubiläum des Bauhauses, das dort gegründet wurde.
Bildungsstandort Weimar
Die Kunsterziehung und die Vermittlung von Fähigkeiten und Kenntnissen im künstlerischen, kunsthandwerklichen und musischen Bereich, sowie in der Baukunst, hatten in Weimar eine längere Tradition. Im Jahr 1776 wurde die Fürstliche freie Zeichenschule Weimar gegründet, die erst 1860 nach der Eröffnung der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule an Bedeutung verlor und im Jahr 1930 ersatzlos aufgehoben wurde. Die ergänzend zu dieser Zeichenschule im Jahr 1829 von Clemens Wenzeslaus Coudray als Abend- und Sonntagsschule eingerichtete Freie Gewerkenschule (später Großherzoglich-Sächsische Baugewerkenschule beziehungsweise Staatliche Bauschule) ging 1926 in der Gothaer Bauschule auf. Aus der 1872 eröffneten Orchesterschule ging die heutige Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar hervor.
Geschichte der Hochschule
Kunstschule und Kunstgewerbeschule
Die Bauhaus-Universität Weimar geht zum einen auf die 1860 durch Großherzog Carl Alexander (Sachsen-Weimar-Eisenach) in Weimar gegründete Großherzoglich-Sächsische Kunstschule zurück, die 1902 in eine staatliche Institution umgewandelt wurde, jedoch dem Großherzoglichen Hause eng verbunden blieb. Lehrgebiete waren u. a. in Landschafts-, Historien-, Figuren- und Tiermalerei und auch Plastikenfertigung. Die Kunstschule vereinte zuletzt die Weimarer Malerschule und die 1905 gegründete Weimarer Bildhauerschule, die im „kooperierenden Verhältnis von hoher und angewandter Kunst“[2] in das Schulgefüge zwar integriert, aber separat verwaltet wurde. Die Institution wurde schließlich 1910 zur Großherzoglich-Sächsischen Hochschule für bildende Kunst erhöht. Zum anderen findet die Universität ihre Anfänge in der von 1907 bis 1915 bestehenden Großherzoglich-Sächsischen Kunstgewerbeschule. Beide Schulen verliehen ein Teilnahme- bzw. Abgangszeugnis.
Bekannte Künstler und Lehrende und Schüler dieser Zeit befinden sich unter den Einträgen der jeweiligen Schulen.