Design Klassiker bei Amazon
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Verner Panton (* 13. Februar 1926 in Gamtofte bei Assens; † 5. September 1998 in Kopenhagen) war ein dänischer Architekt und Designer. Er führte als einer der ersten die Pop Art in die Welt der Möbel ein. Daher wird er als einer der einflussreichsten Möbeldesigner und Innenarchitekten des 20. Jahrhunderts betrachtet. Panton studierte in den Jahren 1947 bis 1951 an der Technischen Hochschule in Odense und der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen. Nach seinem Studium (1950–1952) arbeitete er von 1950 bis 1952 als Assistent im Designstudio des Architekturstars Arne Jacobsen. In dieser Zeit war Panton am Entwurf der Ameise, dem bekanntesten Stuhl von Arne Jacobsen, beteiligt. Panton unterschied sich vom damaligen Stil mit weichen Formen und Naturwerkstoffen: Er bevorzugte künstliche Materialien. So verließ er bereits nach zwei Jahren das Studio Jacobsen und Dänemark. In den Jahren 1952 bis 1955 folgte eine Reise mit seinem VW-Bus quer durch Europa. 1955 eröffnete er schließlich sein eigenes Designstudio und startete mit der ersten Massenproduktion seiner Entwürfe. 1958 erweckte er erstmals weltweites Aufsehen durch den Wire Cone Chair.
Für Michael Thonet in Wien entwickelte er den Stuhl Freischwinger S, einen Freischwinger aus einem Stück unter Dampfdruck gebogenen Sperrholz und experimentierte mehrere Jahre damit, dieses Prinzip auf das Material Kunststoff anzuwenden. Für erste Versuche benutzte er Polyurethan-Hartschaum. 1959/60 gelang ihm mit dem Styrocopolymer Acrylester-Styrol-Acrylnitril (ASA) das Design des mit seinem Namen verbundenen Panton Chair, der als erster Monoblock-Freischwinger aus Kunststoff vermarktet wurde.[1]
Im Jahr 1963 siedelte Panton nach Basel über und begann die Zusammenarbeit mit dem Möbelhersteller Vitra. 1967 hatte Vitra das neue Material im Griff und begann mit der Serien-Produktion. Der Panton Chair verhalf Verner Panton zum endgültigen Durchbruch und führte zur weltweiten Bekanntheit.
Im Jahr 1969 entwarf er das Interieur für das Verlagshaus des Spiegels in Hamburg. Nur die sogenannte Spiegel-Kantine und die „Snackbar“ blieben auch nach einer Erweiterung 1998 im originalen Stil erhalten. Beim Umzug des Verlags in einen Neubau in der Hamburger Hafencity Ende 2011 wurden Teile der Snackbar im Neubau installiert.[2] Der Rest der Einrichtung wurde in das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg überführt und wird dort teilweise als Period Room gezeigt.[3][4]
Im Jahr 1970 folgte die Ausstellung der Wohn-Landschaft Visiona II aus verschiedenen Schaumstoffen, die er im Auftrag der Bayer AG für die Kölner Möbelmesse auf einem als zusätzlichem Ausstellungsraum gecharterten Binnenschiff auf dem Rhein installierte. Im Jahr 1984 nahm Panton eine Gastprofessur an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main an.
Obwohl Panton mehrere Design-Preise gewann, verlor er bereits in den 1970er-Jahren allmählich an Bedeutung. Als Grund gilt die Ölkrise, die „das Aus für den kritiklosen Umgang mit Kunststoff“ bedeutete.[5] Allerdings erlebte er Mitte der 1990er wieder ein Revival. So brachte unter anderem das Magazin Vogue 1995 Kate Moss sitzend auf einem Panton-Stuhl auf die Titelseite. 1998 starb Verner Panton kurz vor einer geplanten Retrospektive im Kunstmuseum Trapholt in Kolding, an der er selbst mitgearbeitet hatte.